
Direktlinien sollen erst 2021 starten, wenn die Nachfrage wieder steigt
Die beiden geplanten Expresslinien, die die Neckarsulmer Gewerbegebiete im Südosten besser an den ÖPNV anbinden sollen, werden vorerst zurückgestellt. Infolge der Corona-Krise arbeiten weiterhin viele Beschäftige im Homeoffice, so dass die Fahrgastzahlen im ÖPNV deutlich zurückgegangen sind. Die zwei Expresslinien im Stadtbusverkehr sollten zum 1. Oktober in Betrieb gehen und den Bahnhof Neckarsulm mit den Gewerbegebieten Stiftsbergstraße, Trendpark und Trendpark Süd verbinden. Der Start wird jetzt auf 2021 verschoben.
Die Stadt rechnet damit, dass die Mehrzahl der Beschäftigten spätestens im Laufe des kommenden Jahres wieder aus dem Homeoffice an ihren Arbeitsplatz zurückkehren wird. Die Homeoffice-Quote wird zwar unabhängig vom weiteren Verlauf der Pandemie langfristig weiter steigen. Eine komplette Abkehr von der Anwesenheitskultur in der Arbeitswelt ist aber nicht zu erwarten. Dies ist das Ergebnis einer nicht repräsentativen Online-Befragung der Stadt unter den größten ortsansässigen Unternehmen. Insofern geht die Stadt davon aus, dass die Nachfrage nach Direktlinien in den Gewerbegebieten wieder steigen wird.
Auf diesen Fall ist die Firma E. Zartmann GmbH & Co.KG Autoverkehr vorbereitet. Das Neckarsulmer Beförderungsunternehmen organisiert den Stadtbusverkehr im Auftrag der Stadt noch bis mindestens 2021. Für die beiden Expresslinien werden zwei Midi-Busse zusätzlich benötigt. Ein solches Fahrzeug ist bereits seit August im Einsatz. Ein weiterer Midi-Bus wird im Oktober in Dienst gestellt. Auch das Fahrpersonal wurde bereits verpflichtet.
Der Gemeinderat hatte der Einführung der beiden Expresslinien Ende März dieses Jahres einstimmig zugestimmt und hierfür Kosten von 212.000 Euro im Jahr bewilligt. Die Expresslinien sollen die bereits bestehenden Stadtbuslinien 92 und 93 ergänzen, die die Gewerbegebiete Stiftsbergstraße/Trendpark beziehungsweise Trendpark Süd bedienen. Dadurch kann zwischen dem Bahnhof und dem jeweiligen Gewerbegebiet in den Hauptverkehrszeiten ein Siebeneinhalb- beziehungsweise 15-Minuten-Takt angeboten werden. (snp)