Gemeinderat beschließt Zwischenvergabe des Neckarsulmer Stadtbusverkehrs

12.11.2019 

Der Gemeinderat der Stadt Neckarsulm hat die Verkehrsleistung für den Stadtbusverkehr zunächst für weitere zwei Jahre an die Firma E. Zartmann GmbH & Co.KG Autoverkehr vergeben. Das Neckarsulmer Beförderungsunternehmen, das derzeit bereits den Stadtbusverkehr im Auftrag der Stadt organisiert, hatte als einziger Interessent an der europaweiten Ausschreibung teilgenommen und ein verwertbares Angebot abgegeben. Die Firma erhielt den Zuschlag zum Angebotspreis von 1,97 Millionen Euro pro Jahr. Saldiert mit den Einnahmen durch den Fahrkartenverkauf reduzieren sich die Kosten, die die Stadt für den Stadtbusverkehr trägt, auf 1,5 Millionen Euro im Jahr.

Der bestehende Stadtbusvertrag mit der Firma Zartmann endet am 30. November 2019, so dass die Neuausschreibung erforderlich wurde. Der neue Verkehrsvertrag tritt am 1. Dezember 2019 in Kraft und hat eine Laufzeit von zwei Jahren mit der Option, den Vertrag um weitere zwei Jahre zu verlängern. Der aktuelle Fahrplan und das bestehende Liniennetz bleiben unverändert in Kraft.

Die Stadt wollte sich vertraglich noch nicht längerfristig binden, weil der Stadtbusverkehr komplett neu konzipiert werden soll. Daher wurde die Ausschreibung als Zwischenvergabe für einen Übergangszeitraum von zwei bis vier Jahren beschlossen.

Die Stadt nutzt jetzt den Interimszeitraum, um das neue Stadtbuskonzept zu erarbeiten und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorzulegen. Das neue Konzept soll bis Ende 2021 beschlossen werden. Auf dieser Grundlage soll der Stadtbusverkehr für eine Laufzeit von zehn Jahren neu ausgeschrieben werden.

Im Mobilitätspakt für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Franken und im städtischen Mobilitätskonzept „Neckarsulm 2030+“ kommt dem ÖPNV eine große Bedeutung zu. Ziel ist es, den Anteil des ÖPNV am Verkehrsaufkommen deutlich zu erhöhen und so den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, will die Stadt den Stadtbusverkehr komplett neu strukturieren und das Angebot optimieren. Geprüft wird dabei auch der Einsatz alternativer Antriebsarten wie zum Beispiel Elektro-, Hybrid- oder Wasserstofftechnik. Zudem soll der Stadtbus besser mit dem ausgebauten Schienennahverkehr, zusätzlichen Linien- und Werksverkehren sowie geplanten neuen „On-Demand“-Angeboten vernetzt werden. (snp)